
Der Silberpreis verzeichnete die stärkste Performance seit 2010 und stieg seit dem 1. Januar um fast 69 %. Dieser spektakuläre Anstieg überraschte viele Anleger, zumal sich der Großteil des Anstiegs seit Ende August konzentrierte. Wie lässt sich diese Bewegung erklären? Und vor allem: Handelt es sich um einen dauerhaften Trend?
Der Silberpreis ist seit Ende August in die Höhe geschnellt, was hauptsächlich auf die geldpolitischen Entscheidungen in den USA zurückzuführen ist.
Seit dem 17. Oktober hat der Silberpreis jedoch um mehr als 10 % korrigiert, nachdem Donald Trump eine mögliche Lockerung der Zölle gegenüber China angekündigt hatte.
Die Schweizer Bank UBS ist jedoch der Ansicht, dass das Metall bis 2026 weiterhin ein großes Potenzial hat, und betont seine zunehmende Attraktivität im Vergleich zu Gold.
ZUSAMMENFASSUNG DES ARTIKELS:
- Silber erlebte einen historischen Höhenflug: +69 % seit Januar und mehr als +30 % in zwei Monaten, getragen vor allem von den Erwartungen einer Zinssenkung in den USA.
- Nach einem Höchststand Mitte Oktober korrigierte das Metall um ca. 10 % nach den Ankündigungen einer Entspannung der Handelsbeziehungen zwischen Washington und Peking.
- Banken wie UBS bleiben optimistisch: Sie erwarten bis 2026 eine Rückkehr zu 55 $ pro Unze.
- Silber profitiert von einer hohen Attraktivität gegenüber Gold und einer soliden Industrienachfrage.
- Ein anhaltendes Angebotsdefizit und der Aufschwung der erneuerbaren Energien verstärken sein Aufwärtspotenzial.

1) Silber: Ein Markt in Aufruhr!
Der Silberpreis ist in den letzten zwei Monaten um mehr als 30 % gestiegen, fast so viel wie seit Jahresbeginn. Diese Beschleunigung des Anstiegs ist auch bei anderen Edelmetallen wie Gold oder Palladium zu beobachten. Die Ursachen für diese Bewegung sind sowohl strukturell als auch konjunkturell bedingt.
Die Aufwärtsdynamik der letzten Monate fällt insbesondere mit den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank zusammen. Jede Erwartung einer Zinssenkung stützte den Silberpreis, der von 36 $ Ende August auf über 53 $ Mitte Oktober stieg.

Dieser nachhaltige Anstieg des Silberpreises vor dem Hintergrund sinkender Zinsen wurde durch die Ankündigung Donald Trumps vom 17. Oktober, die Handelszölle gegenüber China lockern zu wollen, stark gebremst. Diese Ankündigung führte dazu, dass der Silberpreis innerhalb von drei Sitzungen um mehr als 10% fiel. Die Senkung der von Trump verhängten Zölle verringert effektiv die internationale Unsicherheit und reduziert das Potenzial für einen Anstieg der Inflation.
Schließlich stärkt die Erwartung der Finanzmärkte, dass es bis zum Jahresende zwei weitere Zinssenkungen geben wird, das Aufwärtspotenzial des Metalls.
Die Kontinuität dieses durch die Zinssenkungen unterstützten Anstiegs könnte anhalten, wenn Silber in den nächsten Wochen über 54 $ steigt. Ein dauerhafter Rückgang des Silberpreises auf unter 47 $ würde jedoch das Risiko eines stagnierenden Kurses eröffnen.
2) Ein "im Vergleich zu Gold relativ billiges" Metall
In ihrer jüngsten Analyse weist die renommierte Schweizer Bank UBS darauf hin, dass "Silber weiterhin von einer starken Industrienachfrage profitiert und im Vergleich zu Gold relativ billig bleibt".
In der Analyse heißt es: "UBS erwartet, dass die Bestände an Silber-ETFs auf ihre früheren Höchststände von 1,021 Milliarden Unzen zurückkehren werden, angetrieben von einer für 2026 erwarteten Verbesserung des makroökonomischen Umfelds".
Ende Juni wies das Silver Institute darauf hin, dass die Gesamtbestände in diesen ETPs 1,13 Milliarden Unzen erreichten und damit nur 7 % unter ihrem Allzeithoch vom Februar 2021 (1,21 Milliarden Unzen) lagen. Das Segment der börsengehandelten silberbesicherten Produkte (ETPs) hat bereits einen spektakulären Höhenflug erlebt: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 wurden 95 Millionen Unzen an Nettomittelzuflüssen investiert. Das ist bereits mehr als im gesamten Jahr 2024!
Der starke Anstieg in letzter Zeit scheint vor allem durch eine außergewöhnliche finanzielle Nachfrage angetrieben worden zu sein. Die Nachfrage nach Gold in Form von ETFs erreichte laut World Gold Council mit 17 Milliarden US-Dollar an Kapitalzuflüssen im September einen historischen Höchststand.
Dieser Rekordzufluss erhöht die kumulierten Zuflüsse von Juli bis September auf 26 Milliarden US-Dollar, was das stärkste Quartal aller Zeiten ist.
Die UBS betont schließlich "ein Interesse an einem Engagement in Silber, von dem wir bis Juni 2026 eine Erholung auf 55 USD pro Unze erwarten". Die Bank fügt hinzu, dass "Anleger erwägen könnten, das mit dem Metall verbundene Abwärtsrisiko abzusichern oder zu verkaufen".
3) Nachfrage nach Silber weiterhin solide
Laut dem Silver Institute wird die weltweite Nachfrage nach Silber im Jahr 2025 im Vergleich zu 2024 unverändert bei etwa 1.150 Millionen Unzen bleiben. Die wiederauflebende Investitionsnachfrage, die den Anstieg des Silberpreises in den letzten Monaten unterstützt hat, könnte die globale Nachfrage jedoch weiter stärken.
UBS weist darauf hin, dass diese Nachfrage 2026 noch weiter steigen könnte, wenn die günstigen wirtschaftlichen Bedingungen, insbesondere in den USA, anhalten sollten. Die Nachfrage nach Silber ist nach wie vor wenig komprimierbar, da sie durch den wachsenden Bedarf an erneuerbaren Energien angetrieben wird.
Die Erwartung weiterer Zinssenkungen dürfte daher in Verbindung mit einer anhaltend robusten Wirtschaftstätigkeit die strukturell hohe Nachfrage nach dem weißen Metall weiter stützen.
Die seit mehreren Jahren bestehende strukturelle Unterversorgung bei der Silberproduktion hat eine dauerhafte Knappheit begünstigt, die nicht abzureißen scheint.

Schlussfolgerung
Silber hat sich heute als einer der dynamischsten Vermögenswerte auf den Rohstoffmärkten etabliert, der sowohl von monetären als auch von industriellen und strukturellen Faktoren angetrieben wird. Sein beachtlicher Anstieg, der größte seit 2010, zeugt von einem spektakulären Comeback des weißen Metalls.
Die seit Mitte Oktober zu beobachtende Korrektur ist zwar Ausdruck einer technischen Atempause, stellt aber die Stärke der Grundbewegung nicht in Frage.
Der Markt wird weiterhin von einer robusten Industrienachfrage, insbesondere in den Sektoren erneuerbare Energien, Elektronik und Photovoltaik, sowie von einem strukturellen Angebotsdefizit gestützt.
Zu diesen fundamentalen Elementen kommt ein wachsendes Interesse institutioneller Anleger hinzu, die in Silber eine erschwinglichere Alternative zu Gold mit Aufholpotenzial sehen. Die Nachfrage nach Investmentsilber in Form von Finanzprodukten könnte neue Rekordwerte erreichen.
Vor diesem Hintergrund könnte Silber nach der Prognose von UBS bis Juni 2026 auf 55 USD pro Unze steigen, wenn die derzeitige geldpolitische und makroökonomische Dynamik anhält.
Durch La rédaction Godot & Fils
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